An die Priesterin: eine Artemis

„Ich liebe sie! Ich liebe sie! Meine Priesterin!“ (2005)


Du hast dich der Göttin geweiht, in uralter Zeit. Vielleicht noch zu einer Zeit, als der Name Ischtar-Astarte war, oder noch früher.
Oft weißt du es selbst nicht mehr, aber du spürst es in deinem tiefsten Innern.


Wenn dir eine Göttin begegnet, begegnest du deinem innersten Kern, der Essenz deines Seins, rein und unverfälscht. Dies ist sie. Da stehst du vor ihr und weißt nicht, warum es so ist aber hier ist es, hier bist du selbst, wie du dich vorher nicht kanntest und alle Masken fallen ab, wenn sie auf deine pure nackte Seele blickt und nichts vor ihr verborgen bleibt. Sie ist dein ganzes Leben und all deine Existenz, sie lacht und weint und fühlt mit allem was du bist und warst und sie zeigt sich selbst in gleicher Weise. Wenn ich dir noch mehr beschreibe würde ich dir dein eigenes Erleben zerstören und dies ist immer individuell.
Du stehst an einem ihrer Tempel, einer Quelle, einem heiligen Ort. Die Statue einer Frau, die dir von einem Marktplatz entgegenzwinkert…. Eine Blume, ein schwarzer Stein oder ein heiliger Baum. Leider sind in Europa viele der alten Tempel von Kirchen überbaut worden und die Göttin kann ihre Kraft nicht deutlich zeigen. In den Tempeln des Südens, in alten Ruinen der Türkei, Griechenland und Italien findest du sie noch. Die ungestörte Tempelathmosphäre der Göttin. Wenn du auf diese Website stößt spürst ihr vielleicht schon etwas von ihr in dir aufsteigen. Ein Wiedererkennen. Du weißt es und du kannst es. Trau dich und lasse dich einfach von deiner Intuition leiten. Du wirst es richtig machen. Benutzte eine Trommel oder mache auf andere Weise eine Reise in einer Trance. Vielleicht hast du das Glück, eine ältere Hexe oder Priesterin zu finden, die dir Initiation geben kann. Eine Göttin wartet nur darauf sich dir zu zeigen.

Ihre Priesterinnen werden von ihr niemals verlassen. Immer sucht sie einen Weg, dich in jeder Inkarnation aufs Neue zu initiieren und dir das alte Wissen zu übermitteln und zu erhalten. Immer steht sie zu dir in reiner Loyalität. Es ist egal, welchen Glauben und welche Götter du hast oder zuvor hattest. Sie wird es nicht beurteilen oder bestrafen. Du beurteilst und entscheidest selbst, wie du später damit umgehst.

Die Große Göttin
Es ist egal, ob du an die Existenz einer großen Göttin als ein göttliches Wesen glaubst, oder ob du sie einfach als deine innere Anima ansiehst, oder ob du die Große Göttin als die weilbliche Energie des Universums betrachtest. Letztlich sind das alles Weltanschauungen und Definitionen und vielleicht ist die Schublade, in die du deine Erfahrung steckst völlig unerheblich. Jede Schublade ist fehlerhaft, da sie etwas Allgemeines und Vollkommenes kategorisiert und daher immer bestimmte Aspekte ausschließt. *Sprache kann eine Göttin nicht einfangen. Darum ist es vielleicht unvermeidlich, daß ich hier fehlerhaft schreibe. Ich bitte euch dies zu verzeihen und zu beachten: Bitte bleibt kritisch und denkt selbst.
(Und eine Artemis kann man sowiso niemals einfangen, denn sobald man der Freiheit Ketten anlegt ist sie verschwunden ;) )

Du mußt immer deinen eigenen Weg gehen, der zu deiner Geschichte und Persönlichkeit passt und auch dein Erleben wird aus deiner Wahrnehmunsfähigkeit anpassen. Dies hängt auch von deiner magischen Entwicklung und deinen Fähigkeiten zusammen. Du siehst, wenn du gelernt hast zu sehen. Das geschieht auch durch Initiationen, die du in deinen Leben erhalten hast.

Glauben
Glauben sollst du an eine Göttin nicht. Du sollst nicht blind irgend einem System anderer anhängen, oder eine Göttin anbeten, die dir nichts sagt. Du sollst es selbst erfahren. Fühlst du dich zu ihr hingezogen, dann versuche es einfach. Das Weitere muß ich dir dann nicht mehr sagen, es sei denn du bittest um Hilfe oder Rat. Jede Frau muß ihren eigenen Zugang zu der Göttin suchen. Indem du nach deiner Weiblichkeit suchst, indem du die Göttin anrufst oder einfach nur in einer Meditation. Auch wie du mit ihr umgehst bleibt dir überlassen.

Die Ewige:

"Ich bin die, die aus sich selbst heraus alles erschaffen hat.
Ich bin die, die aus sich selbst heraus Entstandene,
das Mädchen, die Mutter, die Frau, die weise Alte ,
Ich bin die, die alle Form erschafft,
Ich bin sie, in die alle Form zurückkehrt und ich bin alle Form.
Ich bin das Chaos und das Unfassbare, die große See,
Erschaffende und Zerstörende."

 

Rufe sie an mit den Worten:

ASKION KATASKION LIX TETRAX DAMNAMENEUS AISION.

 

 


Eine Priesterin der Göttin ist Artemis

Geschichtlich:

Frauen - Priesterinnen - Persönlichkeiten

Versteckt über die Zeit

Die Göttin hat gelernt sich anzupassen und gut zu verstecken. Trotzdem handelt sie immer und mischt sich ein.
Viele Leben hattest du vielleicht inzwischen. Hast dich anderen Göttern versprochen, vielleicht selbst fest an sie geglaubt.

Deine Worte und deineTaten waren immer die einer echten Frau, einer Priesterin der Artemis und was dich mit dem göttlichen verband, war die Liebe, die du spürtest.

Es gibt viele historische Frauen, die ganz eindeutig im Sinne von Artemis handelten und lebten. Es ist eine reine Verleumdung zu behaupten, daß es in der Geschichte keine bemerkenswerten Frauen gegeben haben soll, die sich nicht den patriarchalen Verhältnissen anpassten. Es sind auch nicht nur die sogenannten großen Frauen, die hinter jedem großen Mann stehen sollen. Viele Frauen handelten in der Geschichte selbst und direkt und verstecken sich nur selten hinter Männern oder Männernamen. Die Worte der Göttin klingen in ihren Reden und Schriften, auch wenn ihr Ursprung notwendigerweise verborgen blieb.

Jehanne la Pucelle (Jeanne D`Arc 6.1.1412 - 30.5.1431)

Johanna mit dem Bogen«,
die Jägerin
- auch La Pucelle, die Jungfrau das ist der traditionelle Name einer Priesterin in der Feenreligion.
So lange sie lebte gab sie sich den Namen der Göttin: "Die Jungfrau mit dem Bogen" Im Prinzip ist das deutlich genug.
Sie lebte wie eine Kriegerin und übermittelte die Botschaften der Göttin wie eine Priesterin. Was sie hatte war der kompromißlose Willen zur Freiheit und ihren eigenen Weg. Sie trug Männerkleider, da sie sich Männern mindestens ebenbürtig fühlte, dies war letztendlich auch ihr Todesurteil. Jehanne war wahrhaftig. Diese Reinheit* war es, die das Volk begeisterte. Was sie tat kam aus ihrem tiefsten Bedürfnis und ihrer Liebe zu den Menschen. Man könnte es als naiv bezeichnen, da sie dasselbe von ihren Mitmenschen erwartete, die sie später so übel verraten haben. Doch Jehanne hatte ungeheures Talent sich mit Worten und Weisheit gegen ihre Feinde zu wehren. Sie verteidigte sich selbst gegen die Inquisition wie eine Staranwältin und war doch kaum 19 Jahre alt.
In ihrem Hexenprozess warf man ihr vor, der Feenreligion anzugehören. Wohl war sie schlau genug so etwas hier selbst nicht zu erwähnen. Sie war unfähig sich zu unterwerfen, so schwor sie zwar zunächst ab, ging dann aber lieber auf den Scheiterhaufen, als sich selbst und den Wesen, die ihr beistanden untreu zu werden. Barbara G. Walker schreibt, Johanna hätte behauptet ihre Mission am "Feenbaum" erhalten zu haben. Dieser war in Domrémy und das Zentrum des Dianakultes. "Das ihr umgehängte Schild trug die Aufschrift: »Rückfällig, häretisch, abtrünnig, götzendienerisch.« (Walker) Ihre vermeintlichen Abgötter wurden von der Kirche nie näher bezeichnet. Das klingt glaubwürdig, läßt sich leider nicht mehr nachvollziehen, da es Christen waren, die sie zur Heiligen erhoben und weiter für ihre Zwecke benutzen. Ich will sie nun auch nicht für meine Zwecke vereinnahmen, sondern ihr Leben, ihr Handeln und sogar ihren Namen für sich selbst sprechen lassen, dabei spielt ihr Glaube irgendwann keine Rolle mehr.

"Reinheit" ist ein Begriff, der zu oft von den Sklavenreligionen für ihre Zwecke benutzt. Aber sie sind bei dieser Frau so wahrhaftig, daß man gezwungen ist, ihn zu verwenden als das zu verstehen, was eine "Jungfrau" ausmacht.

 

Mary Wollstonecraft.

"Man mag diese ideen utopische träume nennen -ich werde nie aufhören, jenem wesen zu danken, das dieselben meiner seele eindrückte und mir so viel mut und stärke zur ausbildung meiner Vernunft schenkte, dass ich, um meine tugend aufrecht zu erhalten, mich nur von ihm abhängig fühlen darf und mit missfallen auf die irrigen begriffe, die mein geschlecht in fesseln halten, herabsehen kann" (Mary Wollstonecraft. Verteidigung der Rechte der Frauen. Zürich 1975 S.84)